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Dezember 2003; "Tausend" Gründe, warum es mit unsere Wirtschaft in den Strudel nach unten gezogen wird. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Verbesserungsvorschläge?.


Der Arbeitsmarkt
Der 2. Arbeitsmarkt; 12.2005
Ausbildungsplätze
DIE BÜROKRATISIERUNG SCHREITET MUNTER FORT; 06.2005
Industrie
Konjunktur Index
Noch mehr Kontrolle


ARBEITSMAKT
Mattias Rehan, Dekan Deutsches Kunstoff-Institut Darmstadt

Deutschland ist als Standort für die Kunststoff erzeugende und verarbeitende Industrie ersthaft bedroht. Zunehmend gelingt es den sogenannten Billiglohnländern, neueste Entwicklungen schnell in eigene Produkte und Verfahren umzusetzen, die den hiesigen qualitativ kaum noch nachstehen. Selbst der stärksten Konkurrenz könnten wir aber Parolo bieten, hätten wir in der Gesellschaft eine positive Grundstimmung gegenüber der Technik, in Industrie und Hochschule intakte Forschungs- und Entwicklungsstrukturen, und sorgte die Politik für innovationsfreundliche Rahmenbedingungen.

Statt dessen werden der Gesellschaft vor allem die Risiken der Technik vermittelt, erstickt ein explodierendes Gemenge an Regularien und Vorschriften fast jegliche Innovationsbereitschaft, stehen Unternehmensführungen unter dem Druck kurzfristiger Aktienkurse und werden die Hochschulen ausgeblutet.

Es wird sich als fataler Irrtum erweisen, wenn eine Gesellschaft glaubt, sie könne sich in einer vernetzten Welt nur die Filetstückchen aller Prozesse und Verfahren herauspicken und die nach ihren Kriterien "schmutzigen" den anderen Ländern überlassen.

Krönung einer solch überheblichen, verantwortungslosen und riskanten Politik ist die neue Europäische Chemikaliengesetzgebung. Ungeliebte Produktionen werden außer Landes gedrängt, floriren dort aber auf Grund niedrigerer Umwelt- und Gesellschafts-Standarts bald bestens und ziehen schnell auch die übrigen Teile der Prozessketten nach.

Diese Entwicklung hat längst einen dramatischen Umfang erreicht, und ihre Folgen sind allerorten sichtbar - am direktesten an den Arbeitslosenzahlen.

Und nicht nur die Produktion und die Entwicklung, bisher unsere ureigensten Stärken, werden ins Ausland gedrängt, sondern auch der sonst so hoch gewertete Verbraucherschutz. Begleitet werden diese schnell wirkenden Automatismen von einem schleichenden Verfall: Grundlage unseres Wohlstandes war der Vorsprung an Wissen auf natur- und ingennieurwissenschaftlichem Gebiet. Heute machen öffentliches Desinteresse und Technikfeindlichkeit diese Kompetenzen allmählich selbst dort zunichte, wo sie sich dank persönlichem Engagement noch gehalten haben.

Veröffentlichte Meinung und Lehrinhalte an den Schulen kosten die Natur- und Ingennieurwissenschaften ihre wichtigste Ressource, die Studenten. Das heute propagierte System der Mittelzuweisung an Hochschulen und Fakultäten, das sich ander Zahl der Studierenden ausrichtet - wer hat eigentlich je nachgewiwsen, daß die Zahl der Studenten einer Fachdisziplin irgentetwas mit der tatsächlichen Bedeutung des Faches für Wirtschaft und Gesellschaft zu tun hat? - , führt dazu, daß den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen nach den Studenten nun auch die Mittel ausgehen. Die veraltende und zunehmend auch lückenhafte Grundausstattung der Institute bringt dann auch die Sonderförderprogramme zum Erliegen, da sich auf der Basis solcher Ausstattung keine international ausgewiesene Exzellenz mehr nachweisen läßt.

Am Ende dieser autokatalytischen Selbstzerstörung fragt die Gesellschft dann irritiert, wo denn iher Eliten geblieben seien. Hektisch werden "Jahre der Chemie und Technik" proklamiert und kurzfristige Programme zum schnellen Wiederaufstieg in die erste Weltwissensliega aufegelegt. Nur: Ist das technische Wissen einer Gesellschaft erst einmal unter einen kritischen Stand gesunken, ist sie kaum noch in der Lage, die nötigen Mittel zum Neuerwerb der Basis ihres Wohlstandes aufzubringen - das alte Rom läßt grüßen...

Ausbildungsplätze
Handwerk aktuell

Wir brauchen Ausbildungsplätze. Wir sollen unsere Jugend auf das höchstmögliche Niveau qualifizieren. Nur mit zukunftsorientierten und hochqualifizierten Fachkräften können wir den Stukturwandel im Handwerk bewältigen und uns im härter werdeneden Qualitätswettbewerb behaupten. Ausbildung ist und bleibt für das Handwerk und unser Land eine Zukunftsinvestition, und zwar die wichtigste. Darin stimmen wohl alle überein: Die Eltern wollen die Zukunftschancen iherer Kinder sichern. Die Wirtschaft braucht Nachwuchs, denn die demografische Entwicklung läßt uns gar keine andere Wahl, als heute schon für morgen asuzubilden. Viele Unternehmen im Handwerk und im gesamten Mittelstand werden nur überleben, wenn sie qzalifizierte Führungskräfte finden, mit denen sie die Nachfolgefrage kösen können. Auch die Politiker aller Parteien beschwören immer wieder, wie wichtig es für unser rohstoffarmes Land ist, in Bildung und Ausbilung zu investieren. Also sind doch alle einig, oder? Schön wäre es.

Sobald zu erkennen ist, das nicht alle amtlich erfaßten Ausbildungssuchenden eines Jahrganges eine Lehrstelle finden, ist diese Einheit beendet. Mit verläßlicher Regelmäßigkeit machen dann Politiker und Gewerkschafter die Wirschaft für -einen Mangel an Ausbildungsplätzen- verantwortlich und sprechen gar von einer "Lerhstellenkatastrope" und rufen nach staatlicher Reglementierung, also in diesem Falle nach der Ausbildungsplatzabgabe. Als wenn wir als selbstständige keine eigene Lösung dieser Frage hätten.

Was dabei wohlweislich verschwiegen wird ist: Die Wirtschaft, vor allem das Handwerk, erbrachte eine gewaltige Ausbildungleistung trotz konjunktureller Schwäche, hohen Arbeitskosten und bürokratischen Auflagen.

Statistik:
Lehrlinge im Maler- und Lackierer Handwerk

1990 - - - 25.119 steigend bis

1996 auf - - - - 43.972 dann sinkend (Konjunkturabschwung) bis

2003 auf - - - 37.040 Konjunktur Tendenz weiter fallend.



Zum 31. Dezember 2020 verzeichneten die Handwerkskammern Lübeck und Flensburg 6.929 neue Lehrverträge.
Das ist eine nur geringe Veränderung zum Vorjahr.

Lübeck/Flensburg, 13. Januar 2022 – 6.892



Handwerkskonjunktur: Inflation sorgt für verhaltene Stimmung
Lübeck/Flensburg, 12. April 2023 – Die konjunkturelle Stimmung im schleswig-holsteinischen Handwerk ist derzeit relativ verhalten.
Bei besonders energieintensiven Betrieben bleibt die Lage weiter angespannt.



Industrie

ENTWICKLUNG IN DEUTSCHLAND

Nach einer Studie des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationforschung hat zwischen den Jahren 2015 und 2018 untersucht,
wie sich 1.256 Unternehmen in Bezug auf die Digitalisierung weiterentwickelt haben.
Bewertet wurden die Unternehmen in drei versicdnen Technologiefeldern:

Digitales Managementsystem, Drahtlose Mensch-Maschine Interaktion und Cyber-Physisches-System-(CPS)-nahe Prozesse.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Trasfomationen hauptsächlich in solchen Betrieben stattfanden,
die sich 2015 schon für "Industrie 4.0" insteressiert hatten. Doch die Anzahl der "Nicht-Nutzer" ist in dem Zeitraum ebenfalls um 8 Prozentpunkte von 23 auf 15% gesunken.



Auch die Betreibsgröß bewirkt einen Unterschied.
Großunternehmen hielten schon 2015 die Top-Positionen inne, jedoch hat sich die Kluft in dem gemessenen Zeitraum verringert.
Vor allem Mittelständiche Unternehmen konnten den Abstand verringern, während bei Kleinbetrieben noch Nachholbedarf in der Digitalisierung gesehen wird.



Zukunftsweisend der Abbruch der Kaufkraft mit beginn des EURO von 2001 zu 2002
Entnommen aus Nord Handwerk 4.2008







Viele der statistisch mit einer Ausbildungsstelle nicht vesorgten haben sich sich an offenen Ausbildungsplätzen gar nicht erst beworben. Andere schafften beim Test in Deutsch und Mathe nicht einmal das Hauptschulniveau. Am Ende einer emeinsamen Aktion von Arbeitsagentur sowie Handwerks- und Handelskammer Hamburg gab es rund fünfmal so viele offene Lehrstellen wie Ausbildungswillige und -fähige Jugendliche. So weit die Fakten.

Grundsätzlich läßt sich feststellen:

Bereits 15% der Jugendlichen bringen heute nicht mehr das schulische Rüstzeug mit, das für eine duale Ausbildung erforderlich ist. Es gibt keine Lehrstellen- sondern eine "Allgemeinbildungskatastrophe".

Die Befürworter der Ausbildungsplatzabgabe beschäftigen sich mit solchen Fakten kaum. Statt auf sachliche Problemanalyse setzen sie auf den Staat als Heilsbringer. Nun liegt ein Gesetzentwurf vor, der Fachleute schaudern läßt.

Die neue Abgabe bezieht sich auf die Arbeitsplätze und damit auf dieArbeitskosten. Dies schwächt die Wachstumskräfte, reduziert die Ausbildungswilligkeit und erzeugt Anreize für weiteren Personalabbau.

Der -Markt- wird durch die Bürokratie ersetzt. Statt branchenspezifischer Erfordernisse, bestimmen dann Bürokraten, in welchen Berufen zusätzlich Ausbildungsplätze geschaffen werden. (Das ist gelenkte Wirtschaft und deren Leistungsschwäche ist uns ja am Niedergang der DDR hinlänglich bekannt.)

Bürokratie ist teuer. Die Umsetzung diese Monsters wird ungefähr 730Millionen Euro Verwaltungsaufwand verschlingen, Jahr für Jahr.

Das kostet rund 14000 Ausbildungsplätze, Jahr für Jahr.

Das Gesetz führt zur Verschulung der Berufsausbildung, Vernichtung des sehr guten dualen Ausbildungssystems und bringt Gesellen hervor, die keine brauchbare praktische Erfahrung haben.

Zur Förderung von Ausbildungsplätzen und Ausbildungsqualität brauchen wir keine Zusatzabgabe, sondern die Stärkung und Weiterentwicklung des dualen Ausbildungssystems. Vorrangig ist eine nachaltige Verbesserung der Allgemeingbildung, insbesondere in den Haupt- und Realschulen. Aber auch die Modularisierung der dualen Ausbildung steht auf der Tagesordnung: Marktbezogene Abschlüsse unterhalb des Gesellenbriefs sind nötig und eine Aufwertung der Meisterausbildung bis zumn international anerkannten Bachelor-Abschlusses.

Dieses System wäre durchlässig und flexibel, angepaßt an sie Bedürfnisse des Marktes und an die Fähigkeiten der Jugendlichen. Und die Botschaft lautet: Für Leistungswillige stehen im Handwerk alle Wege offen. Für dieses Ziel lohnt es sich, so viele Veründetet zu gewinnen, wie es nur geht.

Frei nach Frank Glücklich, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Hamburg



06.2005

DIE BÜROKRATISIERUNG SCHREITET MUNTER FORT

Nach dem Jobgipfel war von allen Beteiligten zu hören, man habe sich auf wichtige Schritte zum "weiteren" Bürokratieabbau geeinigt. Wieso soll dann das von der Europäischen Union vorgegebene Antidiskriminierungsgesetz über die Maßen umgesetzt werden?
Die EU fordert vier Richtlinien:
Ein Benachteiligungsverbot (z.B: Einstellungen, Kündigungen, ...)
Im Zivilrecht ( z.B: Mietverträge,...)
Soll gelten für die Kriterien Rsse, ethnische Herkunft und Geschlecht.

Doch Deutschland ist gründlicher, also bürokratischer und so soll der Geltungsberich ausgedehnt werden auch auf:
Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Identität.

Damit werden die bürokratieaufwendigen Vorgaben der EU-Richtlinien deutlich übererfüllt. Der überzogene Gesetzentwurf der Bunderegierung führt zu eier noch weiter überbordenden Bürokratie. die Folgen gerade für mittelständische Betriebe des Handwerks werden unkalkulierbar.

Es wird sinnvoll Bewerbungsunterlagen zu kopieren und sies sechs Monate aufzubewahren. So lange können abgelhnbte Berwerber Ansprüche geltend machen.
Das sind enorme Kosten füe zusätzlichen Verwaltungsaufwand. Und das schon für Betriebe mit nur ein oder zwei Mitarbeitern!!!

Dann die Errichtung von sogenannten Antidiekriminierungverbänden, die abgetretene ansprüche eines Betroffenen in eigenem Namen geltend machen könnten, oder das geplante -Verbandsklagerecht- deines etreibsrates, der selbst in dem FAlle tätig werden kann, wo ein betroffener Arbeitnehmer keine Zustimmung erteilt hat, zeigt die wahren Auswirkungen der geplanten Regulierung: Damit wird selbst ernannten -Gutmenschen- ein neues Betätigungsfeld eröffnet, ihr Helfersyndrom auszuleben.

Diese aggressiven Rgulierungen können auch das Vertrauensverhältnis von Arbeitgeber zu Arbeitnehmer und Betriebsrat untergraben. Welche rechtsgültigen Verträge da gestaltet werden müssen ist noch unklar.

Auch in anderen Bereichen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens führt der Gesetzentwurf der Budnesregierung zu merkwürdigen Kosnsequenzen:
Warum beispielsweise Seniorentarife bei der Bahn und in der Volkshochschule einer besonderen Rechtfertigung bedürfen, bleit ein Geheimnis derjenigen, die in blindem Idealismus die EU-Richtlinien übererfüllen wollen.

Jedes bürokratische Hemmnis schadet der Wirtschaftlichen Entwicklung, verhindert die Bildung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und verhindert die Einstellung von Arbeitnehmern.


Das Handwerk kann solche unsinnigen Rgulierungen nicht gebrauchen.
Wann findet der Bürokratieabbau endlich statt?

Frei nach Udo Hansen, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Flensburg

DER 2. ARBEITSMARKT; 12.2005
Resolution des Wirtschaftsausschusses des Hauptverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz vom 11.November 2005 (Neuss)


Der permanent ausbweitete 2. Arbeitsmarkt: ICH AG's, 1Euro Jobs und ABM Maßnahmen, hat in den letzten Jahren massiv sozilaversicherungspflichtige Arbeitsplätze vernichtet, nicht zuletzt im Maler- und Lackiererhandwerk. Zum Beispiel haben sich mit Stuergeldern subventionierte ICH AG's zusammeneschlossen und so konkurrenzlos günstig auch größere Maleraufträge abgewickelt.

Nachweislich werden 1Euro Jobber bei der Renovierung öffentlicher Gebäude eingesetzt, da eine durchgehende Missbrauchskontrolle völlig unmöglich ist.

Durch staatlichgefäderte ABM-Maßnahmen wird in besondere kleineren Betrieben überlebensnotweniges Auftragsvolumen entzogen. Ergebnis all' dieser Konstruktonen ist nicht lediglich eine Marktverzerrung, sondern eine dauerhafte Vernichtung von Arbeitsplätzen und Betreiuben in unserem handwerk und im Mittelstand.

Der Wirtschaftsausschuss fordert deshalb in den Koalitionsvereinbarungen eine sofortige und völlige Abschaffung dieser Arbeitsplatz- und Betiebsvernichtungssubventionen festzuschreiben. Die ICH AG's dürfen nicht erst Mitte 2006, sondern müssen zum 31. Dezember 2005 gestoppt werden.




Noch mehr Kontrolle



Kontenabfrage


Versteckt im Gesetzentwurf zur Reform der Unternehmenssteuer soll das Bankgeheimnis, noch mehr als bisher, ausgehöhlt werden. Steuerberater protestieren.
Über 500 Millionen Bankkonten sind schon jetzt potenziell im Visier der Behörden. Ertappt erden sollen dabei nicht nur Steuersünder, die ihre Zinseinkünfte, Dividenden und Kursgewinne in der Steuererklärung "vergessen" haben. Die volle Breitseite des Gesetzes bekommen etwa auch Empfänger von Sozialleistungen zu spüren.
Finanzämter, Sozialämter, BAföG-Stellen, Kindergeldstellen, Arbeitsagenturen und andere Beihilfestellen können bereits seit 1.April 2006 ohne weiters prüfen, wer so ein Konto hat. Der Zugriff erstreckt sich dabei auf die folgenden Daten:
Name des Kontoinhabers
Kontonummer
Bank
Datum der Eröffnung
Datum der Auflösung
Geburtsdatum des Kontoinhabers und weiterer Verfügungsberechtigten.

Lediglich Kontostand und -bewegung sind noch tabu.

Dieser Angriff auf die größtenteils privaten Konten, ca 1,8Milliarden Anfragen, kosteten im Jahre 2003 die Banken 105Millionen Euro Investition. (Da werden Kontogebühren verständlich)
Daß die ausgespähten Bankkunden hernach über die Abfrage informiert werden sollen, hat das Bundesfinanzministerium in einem Erlass noch geregelt. Für effizienten Rechtsschutz ist das nicht ausreichend.
Zudem treibt die Kontenabfrage gerade mühsam zurückgelocktes Anlegergeld wieder ins Ausland. "Das erhöht die Fluchtgeschwindigkeit des Geldes" weis Hans-Kaspar von Schönfels, Chefredakteur der "Elite Report Edition" in München. Diese könne sich schon bald wieder erhöhen. Denn mit dem gerade (April 2007) durchgewunkenen Entwurf des Unternehmensteuerreformgesetztes 2008 soll die Kontenabfrage massiv erweitert werden: Zwar ist die geplante Änderung des Paragrafen 93 der Abgabenordnung so getarnt formuliert, dass die Anleger glauben sollen, von der Kontrolle werde künftig weniger oft Gebrauch gemacht. "Ein automatisierter Abruf von Konteninformationen…ist nur zulässig, soweit…", heißt es da. Doch nach dem geltenden Recht haben die Finanzämter ein uneingeschränktes Ermessen, wann sie für sich selbst oder für andere Behörden die Abfrage starten.

Das Ganze läuft geheim.


Zu dieser umfassenden Kontrolle passt, dass als einer der fünf Anlässe für die Kontenabfrage neu die "Erhebung von bundesgesetzlich geregelten Steuern " hinzukommt. Ein weites Feld. Darunter fallen alle wichtigen Einnahmequellen des Staates wie die Einkommen-, Körperschaft- oder die Umsatzsteuer. Die bisherige Ausnahme der Kontenabfrage könnte damit zur Regel werden. "Für eine derart extensive Anwendung des Kontenabrufs besteht aber nach Einführung der Abgeltungsteuer keine Notwendigkeit mehr", wettert Jürgen Pinne, Präsident des Deutschen Steuerberaterverbandes (DStV) in Berlin. Konkret: Ab Anfang 2009 sollen die Finanzämter auf alle Kapitalerträge pauschal 25Prozent Einkommensteuer kassieren. Wozu also, so die Schlussfolgerung der Experten, das ausgeweitete Kontenabrufverfahren ab Anfang 2008??? Strukturelle Lücken bei de steuerlichen Erfassung dieser Einkünfte - wie in der Vergangenheit - könne es doch künftig gar nicht mehr geben, meint Pinne.

Dauerhaftes Instrument


Doch die technischen Vorbereitungen laufen bereits. Nach Informationen des DStV sind die Ganken angewiesen worden, ihre Rechnerkapazitäten bis März 2008 zu erweitern. Sie sollen dann statt bis zu 2000 bis zu 10 000 Kotenabfragen je Institut und Tag erledigen können!!! Das Kontenabrufverfahren kann dann zu einem dauerhaften Instrument werden.
Und ganz nebenbei verbessern die Behörden ihren möglichen Zugriff auf zahlungsschwache Bankkunden. Denn mit der Kenntnis verborgener Konten verschaffe sich der Staat ungerechtfertigte Vorteile gegenüber den sonstigen Gläubigern, warnt der Verband.
Frei nach Handwerk-Magazin 4-2007


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